Therapeutische Begleitung

Begleitung als gemeinsames Stück Weg

Ich verstehe mich vor allem als Begleiterin mit therapeutischem Ausbildungs-, Selbsterfahrungs- wie Begleiterinnen-Erfahrungs-Hintergrund, auf der gemeinsamen Suche nach Möglichkeiten, Selbstwirksamkeiten entwickeln zu dürfen.
Die therapeutische und heilende Arbeit geschieht immer durch die/den Klientin/Klienten selbst und wird aufgrund ihres/seines speziellen So-Seins und ihrer/seiner besonderen Bedienungen abgestimmt.
An erster Stelle steht also der Mensch der zu mir kommt- mit seinem speziellen, individuellen Geschichte, Potenzialen und Anliegen.
An mir ist es dann zu diesen Anliegen entsprechende Angebote zu machen, und mich gemeinsam mit meinem Gegenüber um unsere therapeutische Beziehung zu kümmern, und eine positive Veränderung nach und nach in Fluss zu bringen, hilfreiche Sichtweisen und Handlungsansätze anhand des vorhandenen Potenzials zu entwickeln.
Dies Alles geschieht in Transparenz und in Zusammenarbeit.

Methoden

Am Anfang steht immer als An- und Willkommens-Zeit die “Parallelisation” die von Psycho- und Traumatherapeutinnen Renate Hochauf und Dr. Natascha Unfried als Präsenz- und Ankommens-Übung entwickelt wurde, und zugleich sicherstellt, dass unsere KlientInnenen und wir stehts ein Prüfinstrument der Sicherheit und des Vertrauens im gegenwärtigen therapeutischen Raum und uns als ihre therapeutischen Begleiterinnen haben.
Die Methoden kommen erst an dritter Stelle, denn sie sind nutzbare Hilfsmittel, aber eben nur dann, wenn sie an die Person und die Situation in beidseitiger Vereinbarung angepasst werden und dem aktuellen Wissensstand im Sinne der Sicherheit entsprechen.
Hier schöpfe ich aus dem Fundus meiner vielfältigen Erfahrungsschatzes und meiner Aus- und Weiterbildungen, der laufenden Supervision.
Kunsttherapeutische Methoden verbinde ich mit Methodik aus Traumatherapie und werden z.T. mit Imago-Tools erweitert. Auch hypnotherapeutische Ansätze sind relevant, und sind vor allem schon lange über die Visualisierungstechniken in der Kunsttherapie verankert.
Die Kombination bietet viele Möglichkeiten, sodass ich immer mehrere Angebote geben kann, und mein Gegenüber die Chance hat selbst zu entscheiden, was für sie oder ihn gerade stimmig und hilfreich wirkt.
So lasse ich mich von meinem Gegenüber führen, und sichere durch Interventionen den therapeutischen Rahmen.
Die kunsttherapeutische Methodik hat eine sehr regulierende Wirkung, des Ablegen können und neu definieren dürfen.
Stehts ist die/der Klient/in die/derjenige welche ihre/seine Gestaltung interpretiert.
Mein Verständnis von der gemeinsamen Reflexion des Gestaltungsprozesses ist die Autorität der/des Gestalters/Gestalterin. Nur sie/er weiß um die tiefere Bedeutung der Inhalte, und geht so tief wie sie/er will, oder es gerade möglich ist.
Dabei achte ich auf einen liebevollen Umgang mit sich selbst und bei Gruppen auf die respektvolle Art, Gestaltungen Anderer zu betrachten.
Der Hinweis, dass wir bei unseren Ideen zu Gestaltungen Anderer immer nur von uns aus erleben und interpretieren können, und niemals wissen, was beim Anderen wirklich Sache ist, hilft einen bedachten Umgang zu pflegen.
Das Ziel ist stets die Ressourcen zu bergen, und dadurch Unliebsames zu schwächen.
Die Lösungen liegen stets innerhalb der Problematik. Somit wird dem Leid schaffenden und anstrengenden Vermeidungs-prozessen, ein integratives und selbst stärkendes Vorgehen gegenübergestellt.
Gleichzeitig erlauben traumatherapeutische Methoden gut im Hier und Jetzt verankert zu sein, um gleichzeitig frühere Ereignisse aus gesunder Distanz (Technik der Externalisierung!) zu betrachten (diese Dynamik geht immer nur von den Klienten, sobald sie selber dort ihre Aufmerksamkeit hinrichten wollen, oder immer wieder aufkommende Überflutungen traumatischen Inhaltes unter Kontrolle gebracht und neu verstanden werden wollen), und ihnen aus jetziger, neuer Perspektive Verständnis, Emphatie und event. auch Trauer und Nachreifung zukommen zu lassen. So wird es auch möglich, nach und nach aus leidvollen Erfahrungen die Potenziale zu bergen , neue Struktur zu entwickeln und nicht mehr Relevantes in der Vergangenheit zu belassen.
Niemals aber provoziere ich, in vergangene Verletzungen wieder einzutauchen, und aus der Ich-Perspektive (wieder) zu be- und erleben. Das kann nicht nur gefährlich sein, es übt auch wieder alte Abwehrstrategien und Körperzustände ein (auch wenn wir dann etwas Positives daraufsetzen! Das Darunter ist stets stärker!).
Somit ist es unnötig in altes Leid wieder einzutauchen um es “aufzuarbeiten”, sondern eher kontraproduktiv, da es das Alte Muster stets wieder aufs Neue einübt, stärkt und destabilisierend wirken kann. Stattdessen suche icn erst gemeinsam mit meinen Klienten nach deren aktuellen Selbstwirksamkeiten, unterstütze dabei sie auszuweiten und aus dieser gestärkten und reiferen Position heraus, können wir gemeinsam alte Kompensationsleistungen (Strategien zur Vermeidung und Bekämpfung leidvoller, oft auch unbewusster Erfahrungen, die in der Patologie leider als “Störungen” bezeichnet werden) und deren oft einst dem Überleben dienende Hintergründe betrachten. Damit dürfen sich Opferidentifikationen und übernommene Schuldgefühle lösen, und gleichzeitig wirksame Selbst-helfer, und -heiler Anteile heranreifen. Gleichzeitig erkennen wir, welche Selbst- Anteile (Ego-States) davon neu nutzbar, und so auch stärkend sein können, und welche Anteile davon so nicht mehr benötigt werden. Als Vertreterin der salutogenen Perspektive ( dem Gesundenden Beachtung schenkenden Sichtweise -“Salutogenese”, erforscht und definiert von Aaron Antonovsky) möchte ich niemals von “Störungen” reden, sondern von Reaktionen im Sinne der Kompensationsstrategien, die ein hohes Maß an Energie und Kreativität erfordern und deshalb als Leisungen im Sinne des Überlebens anerkannt werden sollten. Die gesundenden Anteile dieser Leistung kann in transformierter Form energiespendend und strukturbildend eingesetzt werden (z.B.: das Potenzial der Kreativität, der Wut, des Rückzuges, der Anstregung…u.s.f… Aber eben nur das Potenzial daraus und nicht mehr das gesamte überanstrengte Paket.
Anschließend erarbeiten wir immer gemeinsam konkrete Schritte wie Übungen und Selbstvereinbarungen zur Stärkung der neu angestrebten Tradition, die den Transfer in den Alltag ermöglichen sollen.
Da das Gehirn immer nach dem Prinzip benütze und baue aus, oder lass es und verliere es (use it- or lose it) funktioniert, und wir die neuro-plastische (neu aufbauende) Gegebenheiten nutzen können, haben wir gute Chancen “Altes” mit neu eingeübten Möglichkeiten zu überschreiben (neue Netzwerke der neuronalen Verbindungen und Fortsätze) -(löschen geht nicht!) und Leidvolles sich zurückbilden zu lassen.
Wunderbares gibt es auch in der Gruppenarbeit, da die vielen verschiedenen Erfahrungen und Ansätze der TeilnehmerInnen sich wunderbar ergänzen und dadurch sehr hilfreich wirken. Jede/r kann mit ihren/seinen Erfahrungen, Sichtweisen, Beiträgen zum Gelingen beitragen.
Wertschätzungsrunden und respektvoller Umgang werden auch durch das bewusst eingesetzte Sprachverständnis (unter Anderem von Marshall B. Rosenberg entwickelt und auch in der Imagotherapie zu finden) verstärkt.
Und schließlich arbeite ich liebend gerne mit Paaren. Hier zeigt sich alles in der Verstärkung der gegenseitigen Resonanzwirkung und bedarf  besonderer Aufmerksamkeit hinsichtlich der Paardynamik, und der möglichst gleichverteilten Allparteilichkeit der therapeutischen Begleiterin. Es braucht oft viel Geduld und Verständnis zwischen den beiden Welten zu vermitteln, sowie hilfreiche “Werkzeuge” die geduldig und liebevoll vom Paar einübend integriert werden dürfen. Hier sind wir als therapeutische BegleiterInnen sehr von der Mitarbeit und einer positiven Vision unserer KlientInnen abhängig. Allerdings liegt es auch an uns klare, sichere Rahmen zu schaffen, z.B. der Vision auf die Beine zu helfen, für respektvollen Umgang zu sorgen und ein Angebot von Ideen der nächsten notwendigen Schritte zu haben, um sie gemeinsam mir dem Paar zu prüfen und erarbeiten. So ist mir z.B. eine gemeinsame Vision des Paares am Anfang sehr wichtig, damit es für die Paararbeit auch lohnend ist, an der Dynamik und den vielen verschiedenen Herausforderungen zu arbeiten. Hier gilt noch mehr als beim Einzelsetting: Prävention ist die beste Vorsorge.
Ich durfte einige sehr schöne Erfahrungen mit Paaren die sich präventiv, oder sehr früh um ihre Beziehung kümmern wollten machen. Es war nicht viel nötig und hatte , soweit ich es verfolgen konnte Langzeitwirkung.
Imagotools (Dialogisieren) und gestalterische Prozesse, sowie das gestalterische Externalisieren von Problematiken, um die Potenzial- Herausfilterung leichter zu ermöglichen, leisten bei der Begleitung gute Dienste.
Schließlich bin ich auch stets um die Transparentz meines Angebotes und des aktuellen Hintergrundwissens, aus welchem ich gerade schöpfe, so gut mir das eben gelingt bemüht.
Natürlich ist jede Forschung und jede wissenschaftliche Erkenntnis auch nur eine Art von aktuellem Standard, und wird sich stets weiter wandeln. Aber gerade hierin sehe ich Entwicklung , Lebendigkeit und Spiritualität. Alles zum Dogma erhobene und fix Behauptete ist mir deshalb suspekt.
So bin ich selbst stets um Weiterbildung und Supervision und Hinterfragung bemüht.
Letztendlich hat das, woran wir gerade glauben und arbeiten einen großen Effekt auf unser Erleben und unsere Einflussnahme . Deshalb bin ich um (aus meiner Sicht und Erfahrung) förderliche und hilfreiche Erfahrungen bemüht. Ich hüte mich daher auch vor Heilsversprechungen und Methodengläubigkeit. Denn “Hilfreiches” für die Eine/ den Einen kann bei der nächsten Person vollkommen unbrauchbar oder sogar schädlich sein.
Habe ich einmal schlechte Erfahrungen mit Methoden oder Haltungen gemacht, verwende ich sie allerdings für Niemanden mehr.
Dazu gehören z.B. die Identifikation mit der Vergangenheit (ich erlebendes, undistanziertes Wiederbeleben von traumatischem Inhalten) und alle “Übungen” die auf “Sensationelles”, und damit weg von der Möglichkeit eines ausbalanziertem Utilisationsvermögen (nach Erickson : Nutzbarmachen von mehreren Wirklichkeiten und Gefühlen die nebeneinander bestehen) führen, oder uns in ein außerordentliches High-oder Ohnmachtserleben führen können. Denn damit triggern wir unwillentlich, eventuell unbewusste, darunterliegende Traumata an, innerhalb deren Geschehen es genau zu solch “abgehobenen” (high) Zuständen gekommen ist, um event. überleben zu können. Die andere, darunterliegende verletzte Seite zeigt sich posttraumatisch in depressiven, abspaltenden oder überbordernden Zuständen oft erst in Verzögerung (nach dem Abklingen der initiierten Überdosis an körpereigenen  Drogen, oder externen Drogen, durch z.B.: holo trophes Atmen, Extremleistungen, “Mutproben” wie Bungee-jumping, und vielen anderen Techniken mehr) und wird dann nicht in Verbindung gebracht, sondern löst wiederum das Bedürfnis nach dem nächsten High-Zustand aus, was zu Suchteffekten führen kann. Heile Welt versus der nicht bewusst erlebten (weil in keinem Ich-Zustand mehr)implizit gespeicherten Grausamkeit/en einstiger Traumata darunter.
Der Hang zum “Hipe” dieser “Todesnaherfahrungen” geht oft aus den unverarbeiteten,  unbewusst gespeicherten traumatischen, verletzenden Erfahrungen hervor. Er geht immer mit einer großen Bedürftigkeit einher, die sich auf diese Art und Weise allerdings nur kurzfristig stillen lässt- gut fürs Geschäft so mancher Anbieter und Bediener, fatal für die Hoffenden, die allzu leicht in Abhängigkeiten geraten.
Somit suche ich mich stets gemeinsam mit meinen KlientInnen in einer bewussten, reifen Ich-jetzt Erfahrungszone  aufzuhalten oder sie anzustreben. Auch trachte ich danach, Niemanden “wegtriften” oder in überhöhte “High-Zustände” kommen zu lassen.
Ich habe ebenfalls aus vielen Fehlern und Annahmen aus einstigen therapeutischen Methoden und Verständnis an mir Selbst lernen dürfen.

Settings

Das Setting dient der Sicherheit von Klient/in und Therapeutin und beschreibt die Rahmenbedingungen sowie Struktur der mit den Klienten vereinbarten Zeiten, Regeln und Kosten(-übernahmen). Um zu diesen gemeinsam zu finden, gibt es erst immer eine Informations- und Kennenlernzeit, und kann auch während des Therapie-Verlaufs gemeinsam neu definiert werden.
Bei mir finden Sie einen kunsttherapeutisch ausgerichteten Raum, mit verschiedenen Sitz- und Bewegungsmöglichkeiten, den sie stets mit entwickeln und verändern dürfen.
Da ich aus vielerlei Methodik schöpfen darf, ist es genauso möglich, auch ohne klassische kunsttherapeutische Gestaltung auszukommen, wenn Sie hier keinen Zugang finden.

Erfahrungen

Erst mal danke, an die vielfältige berufliche Erfahrung die ich gemeinsam mit meinen KlientInnen, KollegInnen und AusbildnerInnen, wie meinen LehrtherapeutInnen und SupervisorInnen machen durfte und darf.
Besonders bedanke ich mich für das Vertrauen und das Anteilnehmen können.
Ich zolle hohen Respekt dem Lebens- und Gestaltungswillen dieser Menschen, und bin froh an so vielen berührenden und freudvollen Momenten teilgenommen zu haben.
Danke für die Gebärdensprache, dem erweiterten Verständnis von Sinneseinschränkungen- insbesondere der Gehörlosigkeit und der Blindheit.
Großen Respekt vor den Kompensationsleistungen von RollstuhlfahrerInnen und schwer erkrankten und beeinträchtigten Menschen.
Danke für das erweiterte Verständnis von so vielfältigen und kreativen Kompensationsleistungen in Reaktion auf einstmals traumatische Geschehnisse, oder anderer Verletzungen.
Besonders wichtig sind dabei auch meine privaten Erfahrungen die ich mit meinen Söhnen, der Enkelin, meinem Partner, der Schwieger- Stief-Tochter und -Sohn (die ich als Bonustöchter und Sohn erlebe) einstigen Partnern, Verwanden und Freunden machen durfte und darf.
Meine Söhne, Töchter und Enkelin beschenken und fördern mich mit immer neuen Herausforderungen und freudvollen Überraschungen.
Meine einstigen Partner haben mich viel über mich gelehrt und mit Vielem beschenkt.
Mein Partner liebt und arbeitet mit mir gemeinsam an unserem UNS und unseren Möglichkeiten. Er nimmt Anteil, beschenkt, fordert und fördert mich stets aufs Neue.
Ich liebe und lerne aus unserer Verschiedenheit und bin sehr angetan von unseren Gemeinsamkeiten auf so vielen Ebenen. Unser Vertrauen darf wachsen.
Eine unserer Visionen gilt der gemeinsamen Paarbegleitung.
Meine FreundInnen stehen bei und erfreuen mich im Austausch. Sie erweitern meine Erfahrungen und Sichtweisen stets aufs Neue. Geben mir Halt und Zuversicht.
Verwandte haben mich Vieles verändern lassen (müssen) und meinen Lebenswillen und Kritikfähigkeit gestärkt, sowie mich meine Grenzen bewahren gelehrt (wenn auch oft unwillentlich..). Viele positive Kernerfahrungen durfte ich mitnehmen.
Bekannte zeigen vielfältige Formen des Lebens und Denkens auf und wecken stets meine Neugier.
Die Welt ist ein Phänomen das mich immer wieder staunen lässt und inspiriert.
“Gott” ( ich nutze hier nur diesen Namen)” sind für mich die Gegebenheiten in Allem,  die wir nie ganz durchschauen werden und uns hoffentlich zu neugierigen und behutsamen, spirituellen Umgang mit uns Selbst und unserem Rundherum inspirieren. Ich finde ES (wie ich es lieber bezeichne) lässt sich nie genau definieren, regt zu Mutmaßungen und Erkenntnissuche an, und besteht letztendlich unabhängig von unserem Tun und Glauben in gewisser Eigendynamik. Ich denke “ES” braucht keinen Namen, kein Bekenntnis, keine Religion und keine Wahrheit. Auch keine Führer, Heiler und Besserwisser als “Vertreter”. Für mich sind das (wahrscheinlich am ehesten kompensatorisch kurzfristig hilfreiche) Dogmen die uns allerdings auch die (Ein)Sicht und Neugier verstellen können.
Ich denke: Bestenfalls darf ich einen respektvollen Umgang  anstreben und mit “ES” zu kooperieren suchen. Das fühlt sich gerade jetzt so, und stimmig für mich an.
Vielleicht erzähle ich morgen schon wieder ein wenig anders….